Pertolzhofen von 1600 - 1800

Die Wallfahrtskirche wird neu erbaut

Nach der Anweisung von Hans Thomas änderte sich an der Stellung der Filialkirche nur wenig. Allerdings ist gerade für diese Zeit das Begräbnis in Pertolzhofen belegt. Zwischen 1641 un 1676 sind 40 Personen in Pertolzhofen beerdigt worden. Der Friedhof lag um die Kirche herum.

Pertolzhofen hatte seit 1626 nur wenige Gottesdienste. Und doch nahm die Wallfahrt zum Gnadenbild immer mehr zu. Bis aus Böhmen sollen die Wallfahrer gekommen sein. Das kleine Kirchlein konnte die Wallfahrer nicht mehr fassen. Deshalb entschloß sich der letzte Pertolzhofer, eine große Wallfahrtskirche bauen zu lassen. Am 20. April 1697 schrib Kaplan Endres Wenhardt vom Dekanat Nabburg an den Bischof: "Das Kürchlein des Friedrich Ludwig von Pertolzhofen ist an heiligen Frauenfesten bei ankommender Menge des Volks gar zu eng und klein". Am 4. Mai 1697 gab der Bischof an das Dekanat Nabburg die Erlaubnis zum Bau der Kirche. In dreijähriger Bauzeit wurde die Kirche erstellt. Der Turm der alten Kirche blieb erhalten, das Presbyterium des Kirchleins wurde nun Läuthaus und Sakristei. Zwei Eigentümlichkeiten weist die neue Kirch auf. 1. Die Kirche ist nicht nach Osten, sondern nach Norden gerichtet. 2. Die Achse des Langhauses ist nicht gerade, sondern knickt im Presbyterium nach rechts ab. Diese kann nur religiös begründet werden. Die Kirche soll den gekreuzigten Leib Christi darstellen.

Die Barockkirche sollte das große Denkmal des aussterbenden Geschlechts der Pertolzhofer werden. Über dem Chorbogen erinnert ein Gedenkstein an die letzten Pertolzhofer.