Bald darauf legte Gradl ein Gesuch beim Fürsten vor, einen Schloßkaplan anstellen zu dürfen. Der Pfarrer lehnte dies scharf ab: "Ich würde mich über einen Schloßkaplan nicht aufhalten, wenn ich nicht die stets ungenügsame Art der immer mehr fordernden Pertolzhofer, worüber schon meine Vorfahren die bittersten Klagen führen mußten, fürchten müßte. Der Sazellan wird nicht bei der Herrschaft wohnen, sondern erhält einen eigenen Bauernhof mit Scheuer und Stall, Felder, Garten und Wiese, eine Menage und 50 gulden in barem Geld. Nein, gnädigster Fürst und Herr. Hier bin ich und war ich niemals einverstanden. Die Schulvisitation sind von pfarrlichen Amte unzertrennlich und das Heil der Kleinen ist so wie uns der Großen nur auf die Seele des Hirten gebunden, nicht aber einen Söldners." Außerdem bestehe die Gefahr, daß Pertolzhofen das Begräbnis- und Taufrecht (wieder) an sich bringen wolle. Das Geld gab anscheinend auch schon damals den ausschlaggebenden Grund. Der Pfarrer konnte es letztendlich aber nicht verhindern, daß in Pertolzhofen wieder ein Geistlicher angestellt wurde.