Pertolzhofen von 1800 - 1870

Stiftung bringt Segen für Pertolzhofen

Der Schulexpositus erhielt als Bezahlung die Zinsen des Stiftungskapitals, das bei Privaten angelegt war. Außerdem erhielt er, was an Schulgeld nach Abzug von 140 Gulden Jahresbesoldung für den Schulverweser übrigblieb. Dazu hatte er freie Wohnung und die wenigen Grundstücke, welche ihm die Gemeinde überließ.

Der Schulespositus mußte im Jahr 165 Stiftmessen für Weinseisen und seine Verwandten lesen. Den dritten pfarrlichen Gottesdienst hielt weiterhin der Pfarrer von Niedermurach in Pertolzhofen. Der Schulexpositus durfte am Sonntag nur eine stille Frühmesse lesen. Hochzeit, Taufe udn Beerdigung mußten vom Pfarrer vollzogen werden. Die Provisuren im Ort, in Braunsried, Wagnern, Zankendorf und Mantlarn waren Aufgabe des Schulexpositus. Außerdem mußte der Schulexpositus in der Oberklasse der Volksschule den gesamten Unterricht halten. Pfarrer Weinseisens Opferbereitschaft hat Pertolzhofen viel Segen gebracht. Mit dem Schulexpositus erhielt es zugleich einen Geistlichen und Lehrer. Aber auch in anderer Weise wurde das Stiftungskapital segenbringend. Es war die Bank von Pertolzhofen, von der sich die armen Pertolzhofer Geld leihen konnten. Die alten Protokollbücher der Gemeinde zeigen dies sehr deutlich. Und noch etwas seit nebenbei bemerkt. Keiner dieser Schuldner kam durch diese Schulden, die er bei der Weinseisenstiftung hatte, auf die Gant!