Pertolzhofen im Zeichen des wirschaftl. Aufschwunges

Aus dem Ortsgeschehen der Fünfziger

Der wirtschaftliche Aufstieg nach 1948 ging in Deutschland überraschend schnell, auch Pertolzhofen blühte auf. Unter dem Bürgermeister Johann Birner und seinem Sohn, dem Bürgermeister Georg Birner, wurde viel geleistet.

1949 wurde mit der Dorfkanalisation begonnen, auch der Wolfsbach wurde in seinem Lauf durch das Dorf in Rohren gefaßt. Auch das Schulhaus wurde renoviert. 1950 wird der ehemalige Kindergarten zu einem gemeindeeigenen Wohnhaus umgebaut, die Brücke über den Altbach am Hammer neu gebaut. Bereits vor dem Feuerwehrfest 1950 veranstaltete der Heimkehrerverei Pertolzhofen ein großes Heimkehrertreffen, wozu weit über 1000 Personen begrüßt werden konnten. 1948 kam für den scheidenden Expositus Zeitler der Expositus Beer nach Pertolzhofen.

1951 baut der Schulleiter mit den Schulentlassenen den ersten Sportplatz in Pertolzhofen. Finanziert wurde das Projekt durch das Arbeitsamt. Ein schwieriges Problem war die Aufteilung des Gemeindegrundes. 30 Rechtler hatten Anspruch. In der Zwischenzeit war der Besitz von Nichtrechtlern geordnet worden. Es bedurfte 15 öffentlicher Sitzungen, bis die Verteilung gelungen war.

Der neu gegründete Schützenverein konnte bereits im ersten Vereinsjahr mit der Ausrichtung des 2. Grenzlandgauschießens vom 12.6 - 15.6.1950 einen überwältigenden Erfolg feiern. In der Grenzwart war hierzu zu lesen: "Der Andrang der Schützen an den 8 Ständen war so groß, daß mancher den Stand verlassen mußte, da er einfach nicht mehr zum Schießen kam".

Nach über 100 Jahren fand wieder einmal eine Gerichtsverhandlung in Pertolzhofen statt.

Auch auf den Bauernhöfen ist Wohlstand eingekehrt. Überall wurde gebaut und modernisiert. 1939 gab es im ganzen Landkreis 14 Traktoren. Ab 1954 werden durchschnittlich 14 Traktoren im Schulsprengel gekauft und am 1. Mai bei der Landmaschinensegnung vorgeführt. Fast jedes Haus im Ort besitzt ein Moped oder Motorrad. 1954 konnte der Burschenverein Pertolzhofen sein 25-jähriges feiern.

1955 wurde die Straße zur Siedlung gebaut. Im gleichen Jahr beginnt das Straßenbauamt mit der Bundesbahn die Umgehungsstraße, die Ortsdurchfahrt und die gefährlichen Bahnübergänge werden vermieden. Die Landschaft wird durch Dämme und Abtragungen stark verändert. Die Gemeinde läßt vom Bahnhof bis zur Lehrerwohnung teeren. 1956 beginnt man mit dem Straßenbau Pertolzhofen - Braunsried - Wagnern. 1957 wird durch die Firma Herr aus Regensburg für 2500 DM ein Kriegerdenkmal angefertigt. Auch das "Dreieck" wird in diesem Jahr neu gestaltet. Ebenfalls in diesem Jahr wird Sudienrat Rudolf Weiß aufgrund seiner Verdienste um Pertolzhofen zum Ehrenbürger ernannt.